Argumente für PV - vom Fraunhofer Institut ISE  (01.04.2012)

Hier eine interessante "Aufklärung" vom Fraunhofer ISE die die Lügen und Halbwahrheiten der Stromlobby entlarvt.


"Das Licht geht aus...."


Seit der Katastrophe von Fukushima waren bereits 43 von 54 AKW abgeschaltet, weil sie einem „Stresstest“ unterzogen wurden. Jetzt wurden fünf weitere Kraftwerke vom Netz genommen. Auch die restlichen sechs Atommeiler müssen bis Ende Mai 2012 abgeschaltet werden. Viele Japaner staunen, dass trotzdem kein Licht ausgeht.

Durch die Atomkatastrophe vom 11. März 2011 wurden in Japan ganze Städte wegen atomarer Verstrahlung unbewohnbar. Die japanische Regierung hat den Fukushima-Betreiber Tepco erneut scharf kritisiert. Die Reaktion auf den Unfall sei „konfus und fehlerhaft“ gewesen.


Noch immer ist der Katastrophenreaktor nicht unter Kontrolle. Bis zu seiner Demontage könnten 40 Jahre vergehen, schätzen Experten der Regierung in Tokio. Deshalb wächst auch in Japan die Anti-AKW-Bewegung. Das Land hat seit der Atomkatastrophe vor stark neun Monaten bisher etwa 20% des früheren Stromverbrauchs eingespart.

Auch in Deutschland wurde die Propaganda der Atomlobby widerlegt, wonach ohne Atomstrom die Lichter ausgehen. Im Sommer wurden im Zuge der Energiewende acht AKW vom Netz genommen und Deutschland hat trotzdem 2011 einen Exportüberschuss an Strom. Dies ergibt sich aus den Daten, die der Verband Europäischer Übertragungs-Netzbetreiber regelmäßig veröffentlicht. Demnach hat Deutschland 2011 sechs Milliarden Kilowattstunden mehr Strom exportiert als importiert. Deutschland hat in diesem Jahr besonders mit der Schweiz, Österreich und den Niederlanden Export-Überschüsse erzielt.


Strompreise steigen bis 2020 um 20 Prozent

Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) geht davon aus, dass die Strompreise aufgrund der Energiewende bis 2020 um rund 20 Prozent steigen werden. Die für den Jahreswechsel angekündigten Preiserhöhungen vieler Stromanbieter sind ein Zeichen für einen langfristigen Trend. Deshalb müssen Politik, Wirtschaft und Verbraucher entschieden darauf setzen, die Energieeffizienz in allen Bereichen zu verbessern. Dafür werden Energieeffizienzmärkte benötigt, die die Verbraucher in privaten Haushalten, in Gewerbe und Industrie, aber auch die öffentliche Hand beim Stromsparen unterstützen.

So kann zum Beispiel in einem durchschnittlichen Haushalt der Stromverbrauch um bis zu 25 Prozent gesenkt werden. Auch in Gewerbe- und Industriebetrieben müssen verstärkt Effizienzprogramme realisiert werden, da in diesen Sektoren über 50 Prozent des Stroms in Deutschland verbraucht werden.

"Machen wir uns nichts vor", sagt Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: "Die Kosten für die Herstellung von Strom werden weiter steigen, wenn im Zuge der Energiewende erneuerbare und effiziente fossile Kraftwerke sowie Stromnetze und Speicher massiv ausgebaut werden. Das wird sich auch auf die Strompreise auswirken. Wer Strom spart, sichert sich gegen den Preisanstieg ab. Und nur wenn wir konsequent Energie sparen, ist die Energiewende überhaupt zu schaffen. Das ist in der politischen Diskussion noch nicht angekommen. Hier wird viel zu eng nur auf die erneuerbaren Energien geschaut. Wir müssen außerdem darauf achten, die Energiewende sozial verträglich zu gestalten. Sinnvoll sind zum Beispiel Energieberatungen, Förderprogramme und Mikrokredite für den Kauf von energieeffizienten Geräten insbesondere für einkommensschwache Haushalte."

Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt verbraucht nach Berechnungen der dena pro Jahr rund 4.500 Kilowattstunden Strom. Bei einem beispielhaften Strompreis von rund 24 Cent pro Kilowattstunde belaufen sich die jährlichen Kosten auf 1080 Euro. Mit energieeffizienten Geräten und einem optimiertem Nutzerverhalten kann der Verbrauch im Laufe der Zeit um bis zu 25 Prozent gesenkt werden. Damit hätte der Vierpersonenhaushalt im Jahr 2020 den Anstieg des Strompreises - um 20 Prozent auf 29 Cent - ausgeglichen und zusätzlich rund 100 Euro an Stromkosten gespart.

Der Austausch von herkömmlichen Glühlampen gegen energieeffiziente Leuchtmittel wie LED oder Energiesparlampen bringt eine Einsparung von bis zu 80 Prozent. Auch energieeffiziente Haushaltsgeräte verbrauchen deutlich weniger Strom als vergleichbare Geräte, die vor zehn Jahren gekauft wurden. Bei Kühl- und Gefrierschränken liegt der Vorteil je nach Gerätetyp bei 45 bis 60 Prozent.

Moderne Wäschetrockner sparen bis zu 60 Prozent Strom, Geschirrspüler über 40 Prozent, Waschmaschinen über 30 Prozent. Schließlich gibt es auch in der Unterhaltungselektronik große Unterschiede. Ein Fernseher der Energieeffizienzklasse A verbraucht zum Beispiel bis zu 50 Prozent weniger Strom als ein Gerät der Energieeffizienzklasse C.